Teller aus dem Schwanenservice für Graf Heinrich von Brühl
    Meissen, 1736-1739.

    Verkauft für 6.100 EUR (inkl. Aufgeld)

    Porzellan, weiß, glasiert. Polychrom und Gold bemalt. Unter der Glasur blaue Schwertermarke. 1. Wahl. Standring mit Drehermarke zwei Punkte, wohl für Johann Martin Kittel jun.  H. 3 cm, D. 23,5 cm.

    Modell von Johann Joachim Kaendler (1706-1775) aus dem Jahr 1736. – Heinrich Graf von Brühl, Premierminister August III. und Direktor der Meissner Porzellanmanufaktur, bestellte im Jahr 1736 das Schwanenservice, welches mehr als 2000 Einzelteile, deren Anfertigung fünf Jahre in Anspruch nahm, umfasste. Schwanenservice: Fahne mit Muschelrippen und gewellter Randkontur. Im Spiegel, vor reliefierten Muschelstrukturen, Schwanenpaar auf bewegtem Wasser mit Fischen und Muscheln. Auf der linken Seite stehender Fischreiher mit Karpfen im Schnabel, ein weiterer Reiher über die Szene hinwegfliegend. Zu beiden Seiten durch Schilfgras gerahmt. Entlang des Fahnenrandes stilisierter Dreiblattfries in Gold. Auf der Fahne das große Allianzwappen Brühl-Kolowrat-Krakowský mit flankierenden Löwen sowie drei größere Bouquets mit indianischen Blumen und kleinen Blüten gestreut.Bei Pietsch (Hg.). Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, Dresden-Leipzig 2000, unter Nr. 24 zahlreiche Vergleichsstücke gelistet. In den von Pietsch transkribierten Arbeitsberichten steht dort folgender Eintrag: »5. In eine Teller Forme Welche in Gestalt einer See Muschel war, 2 schwimmende Schäne nebst 2 anderen Waßer Vögeln, und Schilf flach hinein geschnitten« (Leipzig, 2002, S. 38).
    – Literatur: Ausst.-Kat.: Schwanenservice – Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, Hrsg.: Ulrich Pietsch, Dresden 2000. Zu dem Modell des vorliegenden Tellers vergleiche S.155, Kat.-Nr. 24.
    – Zustand: fachmännisch restaurierte minimale Stelle am Rand – 5 punktuelle Glasurfehler – geringer Glasurberieb.
    Los 1013 / A 174 / Auktion am 16.03.2019