Werkstatt Jan Baegert / Meister von Cappenberg
    1465 Wesel – 1527 evtl. 1535 Wesel
    – Anna selbdritt –

    Aufrufpreis 6.000 EUR

    Öl/Holz. 57 x 41 cm. Rahmen. Rest.
    – Lit: G. Tschira-van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg… Studien zur deutschen Kunstgeschichte 352, Koerner 1972.

    Jan Baegert, der Meister von Cappenberg, schuf über ein halbes Jahrhundert hinweg, etwa von 1490 bis 1530, zahlreiche Werke, die in seinem Frühwerk noch stark die Bildvorstellungen der Spätgotik zeigen und in seinem Spätwerk aufgelockert werden und in den Manierismus übergehen. Aufgrund der Vielzahl der Gemälde ist davon auszugehen, dass er zahlreiche Gehilfen und Schüler beschäftigt haben muss.

    Das Gemälde weist viele Parallelen zu anderen Werken des Meisters von Cappenberg auf, so betont Jan Baegert ähnlich wie schon sein Vater Derick Baegert die Bildmitte. Bei der Anna-Selbdritt-Tafel im Landesmuseum in Münster, wie auch bei dem Sippenaltar in Xanten und dem hier vorliegenden Werk begegnen sich in der Bildmitte die Hand des Christuskindes und die Hand Annas. Die Ähnlichkeit zu der Tafel in Münster wird auch in der Hintergrundgestaltung und Komposition deutlich.
    Maria mit dem Jesusknaben und Anna, die auf ihrem Schoß eine Bibel liegen hat, sitzen auf einer Rasenbank vor einer idyllischen Landschaft mit einer Kirche im Hintergrund.
    Durch die Berührung in der Mitte verbindet Baegert die beiden symmetrisch angelegten Bildhälften. Gleichzeitig wird das Werk durch die Brüstung der Bank in Vorder-und Hintergrund aufgeteilt.

    Das kleine Altarbild präsentiert sich in klaren frischen Farben die für einen ausgewogenen und harmonischen Kontrast sorgen.
    Der Bildtypus gehört zu den Andachtsbildern, die besonders im späten Mittelalter in Deutschland und den Niederlanden beliebt waren. Jan Baegert scheint in der Region des heutigen Nordrhein-Westfalens einer der begehrtesten und talentiertesten Künstler seiner Zeit gewesen zu sein.
    Los 0148 / A 178 / Auktion am 30.11.2019