Johann Georg Ziesenis
1716 Kopenhagen – 1776 Hannover
Verkauft für 35.250 EUR (inkl. Aufgeld)
– Ferdinand Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (1721 – 1791) –
Öl/Lwd. 152 x 109 cm. Geschnitzter Prunkrahmen mit bekrönter Kartusche, einbeschrieben: F (=Ferdinand).
Minim. rest. Zwei kl. Löcher.
– Lit.: Th.-B. XXXVI, S. 497f.
– Lit.: Vgl. Karin Schrader. Der Bildnismaler J. G. Ziesenis. Münster 1995, S. 258, Nr. 234a (1770-1776, anerkanntes Werk, jedoch ohne Ansicht von Vechelde).
– Lit.: Kunstdenkmälerinventare Niedersachens, S. 90 Nr. I.13 Tafel VII links.
Außer als Hofmaler für den Hannoverschen König Georg II. war Joh. G. Ziesenis auch an anderen Höfen tätig, so 1764 an denen von Dresden und von Braunschweig. Im August 1767 wurde er von Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg nach Vechelde berufen.
Ferdinand Herzog zu Braunschweig-Lüneburg sitzt in bürgerlicher Tracht auf dem Altan. Als fünfter Sohn von Herzog Ferdinand Albrecht II. und dessen Frau, Prinzessin Antoinette Amalie, hatte für Ferdinand niemals die Möglichkeit bestanden, über das Herzogtum Braunschweig zu regieren. Entsprechend war für ihn die militärische Laufbahn vorgesehen. Den größten Sieg errang er im siebenjährigen Krieg in der Schlacht bei Minden gegen ein doppelt so starkes französisches Heer. Als Auszeichnung erhielt er neben einer lebenslänglichen Pension und einem Ehrengeschenk in Höhe von 20.000 Pfund Sterling den Hosenbandorden verliehen, den er auch im Bild über dem Magdeburger Domherrenkreuz und dem Johanniterkreuz trägt. Links im Hintergrund erhält man einen freien Blick auf das Schloss und die Kirche von Vechelde, seinen Herrschersitz.
Los 0013 / A 130 / Auktion am 24.04.2010